


Winterberger Wölfe
Airsoft
(alternative Bezeichnung: Softair oder Soft Air)
ist ein Geländespiel, wird aber oft auch in Gebäuden (CQB, Close Quarter Battle, Nahkampf) gespielt. Airsoft ist dem Paintballspiel sehr ähnlich. Anders als beim Paintball kann jedoch beim Airsoft-Spiel ohne Farbmunition gespielt werden.
Stattdessen werden meist Kunststoffkugeln, sogenannte BBs (wird oft als "Baby Bullet" missinterpretiert, ursprünglich stammt die Abkürzung von Ball Bearing - engl. für Kugellager - da die ersten Airsofts mit Metallkugeln aus Kugellagern schossen), mit einem Durchmesser von 6 mm (gewisse, meist billige Modelle benutzen 5,5 mm-Kugeln) verwendet, die per Federdruckluft, CO2, Flongas oder mittels Elektromotor auf eine Geschwindigkeit von ca. 80-150 m/s (im Airsoftjargon werden sehr häufig "Feet per second" - FPS - als Mündungsgeschwindigkeitseinheit benutzt) beschleunigt werden. Es gibt auch Airsoft-Kugeln mit Farbfüllung, welche aber von stärkeren Modellen nicht eingesetzt werden können, da das Hop-Up häufig die Kugeln im lauf zerplatzen lässt.
Die meisten Airsoft-Waffen sind nach dem Vorbild von real existierenden Waffen gestaltet, und höherwertigere Modelle sind von den Originalwaffen optisch - teilweise auch funktioniell - kaum zu unterscheiden.
Rechtliches
In Deutschland fallen Airsoft-Waffen in drei waffenrechtliche Kategorien, die jeweils ausschließlich von ihrer maximal möglichen Geschossenergie abhängen. Grundsätzlich sind Airsoft-Waffen nicht waffenbesitzkartenpflichtig.
Airsoft-Waffen mit einer Geschossenergie von mehr als 0,5 Joule bis maximal 7,5 Joule sind ab 18 Jahren frei verkäuflich. Diese müssen mit einem "F" in einem Fünfeck gekennzeichnet, d. h. bei einem Beschussamt getestet worden sein. So markierte Airsoft-Waffen sind rechtlich gesehen Schusswaffen und bedürfen eines Waffenscheines, wenn sie schussbereit geführt werden sollen.
Die Kategorie von Airsoft-Waffen, welche eine Geschossenergie von weniger als 0,5 Joule besitzen, unterliegen nach dem Feststellungsbescheid des Bundeskriminalamts vom 18. Juni 2004 (veröffentlicht im Bundesanzeiger Nr. 122 vom 03.07.2005, sa. [1]) nicht dem Waffengesetz, wenn es sich um Spielzeugwaffen im Sinne der Richtline 88/378/EWG handelt. Sie können ab 14 jahren erworben und benutzt werden.
Waffen der dritten Gruppe sind jugendfrei bzw. ab 3 Jahren frei erhältlich, da sie eine Geschossenergie von weniger als 0,08 Joule aufweisen. Bei dieser Gruppe wird die Munition meist durch einen Elektromotor oder manuell per Federdruck (Spring) aus dem Lauf befördert.
Die Versionen, die ab 14 Jahren oder jünger erworben werden können, dürfen grundsätzlich auch geführt werden, da es sich hier rechtlich um Spielzeug handelt (obwohl möglicherweise eine Ordnungswidrigkeit durch Belästigung der Allgemeinheit, §118 OWiG, gegeben sein könnte.)
In Österreich und der Schweiz sind Airsoft-Waffen frei erhältlich, es besteht auch keine Markierungspflicht.
Geschichte
Die eigentliche Geschichte des Airsoft-Sports beginnt in Japan nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Waffen waren für den Normalbürger verboten, so dass sich findige Unternehmer eine Alternative für ihre waffenbegeisterten Kunden einfallen ließen. Die Airsoft-Waffe wurde entwickelt und wird mittlerweile in der ganzen Welt vertrieben.
In den meisten Ländern gelten Airsoft-Waffen als Spielzeug. Ausnahme bildet die Bundesrepublik Deutschland, da hier Airsoft-Waffen bis zum Jahr 2003 nur in Form von Pistolen erlaubt waren.
2003 änderte sich durch eine Gesetzesänderung die Situation. Es wurden nun auch Nachbauten von militärischen Langwaffen erlaubt, die aber für den deutschen Markt speziell umgerüstet werden mussten, so dass nur semi-automatisch (Einzelschuss) und nicht wie normalerweise üblich auch vollautomatisch (Dauerfeuer) geschossen werden konnte.
Im Juli 2004 änderte sich das Recht erneut. Es besagt nun, dass Spielzeugwaffen (egal ob Einzelfeuer oder Vollautomatik), die weniger als 0,5 Joule Geschossenergie haben, frei verkäuflich sind und kein "F" im Fünfeck (Prüfzeichen für freie Waffen in Deutschland) mehr erforderlich ist. Diese Neuregelung gilt aber nur für Spielzeug. Druckluftwaffen sind keine Spielzeugwaffen (s. Anhang I der Richtlinie 88/378/EWG).
Für Airsoft-Waffen mit mehr als 0,5 Joule Geschossenergie hat sich jedoch nichts geändert: Weiterhin nur Einzelfeuer, "F" im Fünfeck erforderlich und erst ab 18 Jahren frei erhältlich sowie Führen theoretisch nur mit Waffenschein erlaubt. Da dieser aber nur auf Grund eines nachzuweisenden Bedürfnisses ausgestellt wird und für AEGs kein Bedürfnis besteht, ist das Führen von Waffen dieser Kategorie praktisch unmöglich.
Da die Waffen mit weniger als 0,5 Joule Geschossenergie durch das neue Gesetz nun teilweise als "Spielzeuge" gelten, dürfen sie auch aus Ländern importiert werden, in denen kein Prüfzeichen nötig ist. Die Kennzeichnung von Spielzeugwaffen erfolgt nach dem Produktsicherheitsrecht (CE-Kennzeichen!).
Liste mit Ländern, in denen Airsoft legal bzw. nicht legal ist.
Derzeit (Ende Juni 2005) sollen Airsoftwaffen in Deutschland generell bzw. das Führen in der Öffentlichkeit wieder verboten werden.
Als Begründung wird angegeben, dass Polizeibeamte aus Distanz nicht erkennen können, ob es sich um eine echte oder um eine unechte (Airsoft) Waffe handelt. Weiterhin können von den Kunststoffkügelchen Verletzungen verursacht werden. Daher wird meist zusätzlich zu der Schutzbrille noch Schutzkleidungen wie Tiefschutz, Vollgesichtsmaske und Splitterschutzweste getragen.
Arten von Airsoft-Waffen
AEG (Automatic Electric Gun)
Die am weitesten verbreiteten Airsoftguns sind AEGs. Hierbei handelt es sich um elektrisch angetriebene Airsoftwaffen, bei denen über eine Batteriestromversorgung ein Elektromotor angetrieben wird, und dieser über ein Getriebe (Gearbox) einen Kolben spannt.
Die bekanntesten Sturmgewehre gibt es meist auch als AEG, wobei die M16, M4, MP5, G36 und die neue XM8 sehr verbreitet oder beliebt sind. Diese Waffen sind in Deutschland nicht erlaubt, es sei denn, es ist eine Airsoft mit einer Energie von weniger als 0,5 Joule, so genannte "ab 14er". Eine solche "ab 14er" Waffe schiesst unter optimalen Bedingungen etwa 25 - 50 Meter weit. Der Preis liegt dort etwa bei 30 - 60 €.
Die 0,5 - 7,5 Joule Varianten (ab 18 Jahren), je nach Modell und äusseren Bedingungen, etwa 40 - 80 Meter weit. Eine solche AEG kostet ab 200 € (zzgl. Zubehör, wie z.B. Federn, Magazine und Zieleinrichtungen). Zusätzliche Hop-Up Einrichtung kann der Munition noch mit zusätzlichen Drall für eine präzisere, geradere Flugbahn versehen.
Eine Neuentwicklung ist das sogenannte BAX-System. Im Gegensatz zum Hop-Up befindet sich nicht ein Gummi an der Oberseite des Laufes, um der Kugel einen Rückwärtsdrall zu verschaffen, sondern 2 Gummis rechts und links im Laufinneren.
Diese bewirken, dass die Kugel weder einen Rückwärtsdrall noch einen Seitwärtsdrall bekommt. Im Moment wird es bei 2 AEGs verwendet. Einer M4A1 AEG und einer KittyKat (kurze M4) Spring. Langzeiterfahrungen hat man damit noch nicht gemacht.
SAEG (Semi-Automatic Electric Gun) Eine SAEG ist eine AEG. Das "S" steht für Semi, um darauf hinzudeuten, dass diese Airsoft-Waffe nur halbautomatisch schießen kann. Der Ursprung dieser Abkürzung ist Deutschland, weil in Deutschland Airsoft-Waffen nur in halbautomatischer Ausführung erlaubt sind, wenn sie eine Geschossenergie von mehr 0,5 Joule aufweisen.
AEP (Automatic Electric Pistol)
ist eine Pistolenvariante der AEG. Sie ist im Gegensatz zu den EBBs eine gute, nicht ganz kostengünstige Alternative zur NBB. Der Kostenpunkt liegt bei ca. 200€. Der Schlitten repetiert nicht, da die Gearbox, der Akku und der Motor zu viel Platz einnehmen.
Im Moment gibt es nur 2 AEPs auf dem deutschen Markt: eine G18C und eine M93R des Herstellers Tokio Marui. Beide AEPs haben eine Geschossenergie unter 0,5J (ca. 0,45J), daher werden sie nicht an ihrem Vollautomatik-Modus beschnitten.
EBB (Electric Blow Back)
ist die Pistolenvariante der AEG. Allerdings ist diese eher ein Spielzeug, als eine skirmtaugliche Waffe. Es ist einfach nicht genug Platz im Inneren der Pistolen vorhanden, um einen starken Motor und Batterien unterzubringen. Der Schlitten ist beweglich, ähnlich wie bei einer GBB, nur hat das rein dekorative Funktion.
GBB (Gas Blow Back)
Diese Airsoft-Waffen funktionieren mit Gas als Treibmittel. Durch Betätigen des Abzuges wird die Kugel mit dem Gasdruck beschleunigt und der Schlitten repetiert wie bei einer echten Waffe. Der Schlitten fährt wie bei einer echten Pistole bei jedem Schuss nach hinten und lädt, wenn er sich wieder in die Ausgansposition zurückbewegt, die neue Kugel nach.
Es gibt auch einige Maschinenpistolen (z.B. M11, MP5K, Mini-UZI), Shotguns (M1100) und vereinzelt Gewehre (M14) unter den Gas-Airsofts, allerdings sind diese recht selten. Die GBB Pistolen kosten zwischen 100€ - 200€ und mehr.
NBB (Non Blow Back)
Diese Airsoft-Waffen funktionieren wie die o. g. GBBs. Da der Schlitten von NBBs nicht repetiert, verbrauchen sie aber potentiell weniger Gas als GBBs. In dieser Kategorie gibt es auch einige wenige Gewehre (z.B. M1, K98) die meist im Kaliber 8mm BB sind und eine sehr hohe Verarbeitungsqualität aufweisen.
Spring
Bei dieser Art wird durch Körperkraft eine Feder gespannt, die das Projektil durch den Lauf befördert. Springs sind - abgesehen von hochwertigen Scharfschützengewehren und Flinten - die billigsten Airsofts.
Für jeden Schuss muss die Waffe von Hand repetiert werden. Die Preise reichen von 15-40€ für die Pistolen, bis hin zu 200€+ für Sturmgewehre und Scharfschützengewehre.
Airsoft als Sport
Wie bereits angedeutet, ist Airsoft eine reine Freizeitbeschäftigung. Viele interpretieren einen Sport hinein. Es ist - im tieferen Sinne - eine Art, Sport zu betreiben.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten, Airsoft zu spielen: In MilSims, bei denen ein militärischer Konflikt nachgestellt wird, oder ein schnelles Game, dies wird meist auf kleinem Raum gespielt, und es gibt eine Aufgabe am Spielfeld zu lösen. Airsoft wird zu meistens im Team gespielt. In Japan werden AEGs auch für Wettkämpfe, bei denen auf Zielscheiben geschossen wird, eingesetzt. (IPSC)
Ähnlich wie bei dem Paintballsport ist auch hier eine moralische Diskussion entfacht, da Menschen sich gegenseitig mit Schusswaffen beschießen. Im Gegensatz zu Paintball werden bei Airsoft sogar täuschend echte Kurz- oder Langwaffen eingesetzt, die einen militärischen Charakter dieses Sports schnell suggestieren.
Auch wenn es abschließend nie geklärt werden kann, ob Airsoft nun gewalttätiger ist oder sogar macht als kindliches Räuber und Gendarm-Spielen oder Pfeil und Bogen, kann jedoch festgehalten werden, dass Airsoft ein Sport ist, bei dem keine Herabwürdigung eines Menschen zum Objekt stattfindet.
Jeder Spieler ist gleichberechtigt und eine absichtliche Verletzung (im Gegensatz etwa zum Boxen) ist kein Bestandteil des Spiels. Die Waffen bergen nur eine geringe Verletzungsgefahr (bei Verwendung eines obligatorischen Augen- und Ohrenschutzes).
Quelle: wikipedia.de